Am Abend fuhren wir nach Datong. 大同 liegt in der Shanxi Provinz, sechs Zugstunden westlich von Beijing. Die Stadt wurde ca. 200 v.Chr. von der Han Dynastie gegründet und diente seinerzeit als Station auf der Seidenstrasse zwischen China und der Mongolei. Im Lauf der Zeit schlief das Städtchen immer wieder ein, wurde aber immer wieder "aufgeweckt". Datong ist "traditionell" bekannt für zahlreiche Kohlevorkommen und gilt als eine der Städte Chinas mit der schlimmsten Pollution. Ausserdem werden anfang Mai anscheinend alle Strassen aufgerissen, was den Verkehr während unseres Aufenthalts zu einem Hauptstörfaktor machte.
Die (Haupt)Sehenswürdigkeiten Datongs liegen alle nicht im Ort selber, sondern weit ausserhalb. So buchten wir Samstag morgen eine Tour zu den zwei Hauptattraktionen des Ortes (bzw der Gegend), und fuhren um 9 los zu einem 1500 Jahre alten buddhistischen Kloster, das in einer Felswand hängt. So eindrücklich es war, so rege besucht war es auch an diesem Tag; kurz gesagt, so rege besucht war es, dass wir es am selben Tag nicht mehr zu den Yungang Grotten schafften, sondern heimkehren mussten. Den Abend verbrachten wir vergnüglich beim Entdecken unseres bescheidenen Hotels (6 Stockwerke, 1 Toilette pro Stockwerk und 1 Dusche für das ganze Gebäude) und des Datonger Nachtlebens und sprangen am nächsten Morgen mehr oder weniger frisch aus den Federn, um vor dem Stau noch zu den Grotten zu gelangen, da der Zug zurück nach Beijing bereits am Mittag fuhr.
Besagte Grotten sind die eigentliche Hauptattraktion Datongs. Wie das hängende Kloster wurden sie um zwischen 460-525 herum "gebaut", bzw. in die Sandsteinwand skulptiert. Insgesamt 50'000 Buddhafiguren kann man jetzt in den 250 Grotten betrachten, die grösste 14 Meter und die kleinste nur wenige Zentimeter hoch.
Ein Foto der Grotten kann ich vorerst leider nicht aufladen, da sich die Verbindung zum Blog im Moment schwierig gestaltet.